Hupen, Gucken, Aufpassen: Arbeitsunfälle vermeiden!

1. Okt 2012 | Gewerbe

Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle ging im ersten Halbjahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr zurück. Dies geht aus einer vorläufigen Statistik von Berufsgenossenschaften und Unfallkassen hervor, die am Donnerstag der Spitzenverband die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) vorgestellt hat. Doch gerade wo große Fahrzeuge und schwere Baumaschinen benötigt werden, ist die Unfallgefahr hoch.

knueppel-und-faeustel © Fotolia.com

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Auch wenn die Entwicklung der Arbeitsunfälle insgesamt positiv verläuft, so verunglücken immer noch zu viele Menschen bei der Ausübung ihres Jobs. Insgesamt ereigneten sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2012 450.689 Arbeitsunfälle. Das sind zwar circa 2 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2011, aber jeder dieser Unfälle ist einer zu viel. Besonders traurig: 226 Menschen verloren bei einem Arbeitsunfall ihr Leben. Das sind 25 mehr als im Vergleichszeitraum.

Schon kleine Änderungen bewirken mehr Sicherheit

Bei tödlichen Arbeitsunfällen zählen Abstürze und Angefahrenwerden durch LKW oder Baumaschinen zu den häufigsten Ursachen. Oftmals sind es schon kleine Änderungen in der Organisation des Arbeitsablaufes, die dazu beitragen, dass der Arbeitsplatz sicherer wird. So rät die gesetzliche Unfallversicherung etwa, gefährliche Bereiche und Verkehrswege von vorn herein besser einsehbar zu machen. Transportfahrzeuge, Maschinen und Gabelstapler in Lagerhallen oder auf Baustellen können etwa mit zusätzlichen Kamera-Monitorsystemen ausgestattet werden, damit Kollegen nicht übersehen werden.

Viele Unfälle ereignen sich sogar schlichtweg deshalb, weil Fahrzeuge nicht mit einem Rückspiegel ausgestattet sind! Die Einweisung von Fahrern sollte in sicherem Abstand und bei einem gut einsehbaren Platz geschehen. Standardisierte Handzeichen können helfen, exakt mit einem Fahrer zu kommunizieren.

Wege und Abläufe kennzeichnen!

Viele Gefahrenquellen entstehen dadurch, dass sich Mitarbeiter dort aufhalten, wo sie eigentlich nichts zu suchen haben. Wenn etwa ein Mitarbeiter seine Frühstückspause in eine Ladehalle verlegt, braucht er sich nicht zu wundern, wenn er übersehen wird. Hier hilft es, wenn Unternehmen ganz genau kennzeichnen, wann und wo sich die Arbeiter bewegen dürfen und wo nicht. Ein Speditionsunternehmen kann etwa mit nummerierten Ladestellen die Unfallgefahr mindern. Die Wege dorthin lassen sich durch mechanische Leiteinrichtungen kennzeichnen.

Auch sind Verkehrswege für Fußgänger und Fahrzeuge unbedingt zu trennen! Hinweis- und Verbotsschilder sowie eine genaue Einweisung neuer Mitarbeiter tragen zu mehr Sicherheit am Arbeitsplatz bei. Ebenso sollten ausreichend Sicherheitsabstände vereinbart werden und genau geregelt sein, wann sich ein Fahrzeug in Bewegung setzt und wann es zu stehen hat. Bauliche Maßnahmen wie Rahmenvorsprünge, damit sich LKW dem Ladebereich nicht weniger als einen halben Meter nähern können, tragen ebenfalls zur Verbesserung des Arbeitsschutzes bei.

Wichtige Ursachen für Unfälle sind auch Hektik, Stress und ein chaotischer Arbeitsablauf. Natürlich ist es nicht immer leicht dies abzustellen, wenn der Termindruck groß ist und es wieder mal schnell gehen soll. Doch oftmals hilft es schon, wenn die Kollegen ausreichend miteinander kommunizieren. Lieber eine Frage zu viel gestellt oder einen Hinweis mehr gegeben, als dass ein Unglück geschieht! (VB)


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