Die Geschichte der Stadt Hohen Neuendorf reicht zurück bis in das 14. Jahrhundert. Im Jahre 1349 wurde der Ort unter dem Namen Nygendorf zum ersten mal urkundlich erwähnt. Um sich von der gleichnamigen Fischersiedlung an der Havel zu unterscheiden, folgte später die Umbenennung in Hohen Neuendorf. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts blieb Hohen Neuendorf ein kleines Angerdorf. Dies änderte sich ab 1877 mit der Errichtung der Eisenbahnlinie von Berlin nach Neustrelitz, der Preußischen Nordbahn, was sehr zum Aufschwung des Ortes beitrug.
Durch die Errichtung der Haltestation Stolpe bildete sich am Südrand von Hohen Neuendorf eine kleine Kolonie. Zwar veränderte sich Stolpe wegen seiner landwirtschaftlichen Tradition nur wenig, doch Hohen Neuendorf wurde mehr und mehr zu einer Pendlergemeinde. Mit der Zeit weitete sich die Kolonie nach Norden und Westen aus und wuchs schließlich mit dem alten Dorf zusammen.
Nach Ende des 1. Weltkrieges errichtete die Landgemeinde Hohen Neuendorf die "Kolonie am Wasserturm", die als Siedlung für Kriegsbeschädigte diente und von der preußischen Landgesellschaft "Eigene Scholle Frankfurt/Oder" erbaut wurde. Dadurch erweiterte sich der Ort in Richtung Osten über die Bahnlinie hinaus. Das führte dazu, dass 1924 die Haltestation Stolpe geschlossen und stattdessen der Bahnhof Hohen Neuendorf eröffnet wurde.
Mittlerweile war Hohen Neuendorf durch die Bildung von Groß-Berlin, 1920, und der damit verbundenen Ausdehnung, zum Vorort der deutschen Hauptstadt geworden. 1921 kam durch Erwerb die Niederheide zur Gemeinde Hohen Neuendorf hinzu. Als der 2. Weltkrieg ausbrach, erreichte das Kriegsgeschehen schließlich auch im April 1945 Hohen Neuendorf. Es kam jedoch nur zu kleineren Gefechten zwischen der Wehrmacht und russisch-polnischen Einheiten, sodass Hohen Neuendorf von größeren Zerstörungen verschont blieb. Nach der Teilung Deutschlands fiel Hohen Neuendorf an die DDR. 1953 wurde die Eisenbahnlinie "Berliner Außenring" erbaut, die auch durch Hohen Neuendorf führte.
Mit dem Bau der Berliner Mauer, am 13. August 1961, wurden sämtliche Verkehrsverbindungen nach West-Berlin unterbrochen. Erst nach dem Fall der Mauer, wurde Anfang 1990 die Berliner Straße wiedereröffnet. Nach der Wiedervereinigung erfolgte 1992 auch die Wiedereröffnung der S-Bahnstrecke Hohen Neuendorf - Berlin-Frohnau. Ein Jahr später wurden die Nachbarorte Borgsdorf und Bergfelde eingemeindet. Am 1. Juni 1999 erhielt Hohen Neuendorf von der Landesregierung das Stadtrecht. 2003 folgte die Eingemeindung von Stolpe.
Historische Sehenswürdigkeiten
Hohen Neuendorf verfügt über einige sehenswerte Bau- und Geschichtsdenkmäler. Dazu gehören der 1912-14 errichtete Wasserturm mit dem Wasserwerk, das 1935/36 entstandene Rathaus, die 1909 im Jugendstil errichtete Evangelische Kirche, die Gedenktafel an den 1943 von den Nazis ermordeten Otto Schafschwerdt sowie der Gedenkstein an den 1944 hingerichteten Widerstandskämpfer Anton Saefkow.
Stand: 06/2009
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