Unterschied zwischen Bronchitis, Asthma und Lungenentzündung

25. Mrz 2013 | Gesundheit

Die Symptome einer Lungenentzündung (Pneumonie), Bronchitis oder von Asthma (Bronchialasthma, Asthma bronchiale) ähneln sich auf den ersten Blick. Wärend eine Bronchitis häufig mit trockenen Husten beginnt, folgend mit produktiven Husten mit Auswurf von Schleim, ist der Verlauf einer Lungenentzündung schwerer. Bei Asthma Erkrankungen handelt sich um eine Entzündung der Atemwege und man unterscheidet die allergische von der nicht-allergischen Form. Hier erfahren Sie sich die Atemwegserkrankungen voneinander unterscheiden und sich deren Symptome erkennen lassen.

lungenentzuendung-pneumonie © Fotolia.com

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Die Entzündung des Lungengewebes. Kann durch Infektionen, Allergien oder schädliche Umwelteinflüsse verursacht sein und gehört zu den häufigsten, zum Tode führenden, Infektionskrankheiten in Industrieländern.

Bronchitis

Definition: Entzündung der Schleimhäute in den Luftwegen der Lunge. Zu unterscheiden ist die akute Bronchitis, die meist aufgrund einer Virusinfektion entsteht, von der chronischen Bronchitis, die überwiegend durch das Rauchen verursacht ist. Laut einer Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt eine chronische Bronchitis vor, wenn der Betroffene in zwei aufeinanderfolgenden Jahren an der überwiegenden Zahl der Tage von drei Monaten Husten hat und Auswurf produziert.

Die akute Bronchitis entsteht überwiegend im Rahmen von viral bedingten Erkältungen, kann aber auch eine Reaktion auf die Einatmung schädlicher Stoffe, z. B. Rauch, Chemikalien, sein. Ist die Bronchitis durch eine Erkältung ausgelöst, bemerkt der Patient zunächst die allgemeinen Zeichen einer Atemwegsinfektion, z. B. Abgeschlagenheit, Schnupfen, Halsschmerzen, mäßiges Fieber. Danach stellt sich ein trockener Reizhusten ein, der im Verlauf einiger Tage produktiv wird. Der Auswurf ist bei einer reinen Virusinfektion klar bis grau. Da häufig zusätzlich eine bakterielle Infektion besteht, kann der Auswurf durch die Beimengung von Eiter auch gelb-grünlich sein. Die Patienten leiden nicht selten unter Stridor und über der Lunge sind Rasselgeräusche zu hören.

Neben der Verordnung von Arzneimitteln durch den Arzt, sind verschiedene pflegerische Maßnahmen geeignet, die Bronchitis günstig zu beeinflussen:

  • Patienten zum Schlafen bei offenem Fenster sowie häufigem Aufenthalt im Freien motivieren. Kühle, frische Luft wirkt lindernd
  • Mäßige körperliche Bewegung erweitert die Atemwege und erleichtert so die Atmung (nicht bei Fieber)
  • Kleidung dem häufig wechselnden Befinden anpassen, insbesondere die Füße warm halten
  • Trockene und harte Speisen vermeiden, sie können den Hustenreiz verstärken, für ausreichende Flüssigkeitszufuhr sorgen
  • Warme Getränke, Inhalationen (z. B. mit Kochsalzlösung) und atemstimulierende Einreibungen unterstützen die Schleimlösung

Rauchen ist die Hauptursache für die Entstehung einer chronischen Bronchitis. Fast 90 Prozent aller Erkrankten sind langjährige Raucher. Auch die Luftverschmutzung kann die Entstehung einer chronischen Bronchitis begünstigen. Typisch ist, dass die Erkrankung – abgesehen von morgendlichem Auswurf (Raucherhusten) – über lange Zeit kaum Probleme verursacht.

Im weiteren Verlauf können sich jedoch die teilweise erheblichen Folgen einstellen. Zu ihnen gehören:

  • Atemnot, ggf. bereits bei geringer körperlicher Belastung
  • Erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfektionen
  • Verminderter Sauerstoffgehalt im Blut, ggf. sichtbar an einer Blaufärbung von Lippen, Gesicht, Fingernägeln (Zyanose), im fortgeschrittenen Stadium kann es notwendig sein, dem Patienten zeitweilige oder dauerhaft Sauerstoff zu verabreichen
  • mangelhafte Belüftung einzelner Lungenabschnitte, die zu Lungenentzündungen führen können
  • Überblähung des Lungengewebes mit Zerstörung der Alveolen (Emphysem)

Die medikamentöse Behandlung einer chronischen Bronchitis richtet sich in erster Linie auf die Erweiterung der Atemwege (z. B. mit ß2-Sympathikomimetika) sowie die Hemmung der Entzündung (z. B. mit Glukokortikoiden). Die Arzneimittel werden zumeist als Sprays verabreicht.

Der wichtigste Pfeiler der Therapie ist jedoch die Raucherentwöhnung. Es ist für die Patienten nicht leicht, Gewohnheiten eines langjährigen Nikotinmissbrauchs abzulegen. Die Entwöhnung kann nur gelingen, wenn die Patienten selbst bereit sind, das Rauchen aufzugeben. Den Pflegenden kommt in diesem Prozess eine wichtige unterstützende Funktion zu. Sie motivieren die Patienten, z. B. an einem Entwöhnungsprogramm teilzunehmen. Außerdem können Pflegende die Anstrengungen positiv verstärken, indem sie als Gesprächspartner zur Verfügung stehen und auf Fortschritte hinweisen. Manchen Patienten hilft es, die Entzugssymptome in der Anfangsphase durch eine Nikotinersatztherapie (z. B. Kaugummi, Pflaster, Spray) zu mildern.

Pflegerische Maßnahmen bei chronischer Bronchitis
Die pflegerischen Maßnahmen hängen entscheidend von dem Grad der Einschränkungen ab, die aufgrund der chronischen Bronchitis eingetreten sind:

  • Atemunterstützende Maßnahmen, z. B. Einreibungen, Atemgymnastik mit und ohne Hilfsmitteln Atemerleichternde Lagerungen & Inhalationen
  • Überwachung der konsequenten Einnahme verordneter Arzneimittel
  • Regelmäßige Kontrolle der Vitalzeichen
  • Befinden des Patienten engmaschig beobachten und Ergebnisse entsprechend dokumentieren

Außerdem kommt der Beratung der Patienten ein hoher Stellenwert zu. Sie bezieht sich nicht nur auf die Raucherentwöhnung, sondern auch auf die Regeln der allgemeinen Gesundheitsvorsorge, die geeignet sind, die Einschränkungen durch die Bronchitis sowie ihre Folgen zu mildern:

  • Ggf. Umstellung des Speiseplans. z. B. um Übergewicht abzubauen. Blähende Speisen vermeiden
  • Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten (begünstigt die Schleimlösung)
  • Regelmäßige körperliche Bewegung. Entsprechende Programme bieten die „Lungensportgruppen“ vieler Sportvereine an
  • Häufiger Aufenthalt an der frischen Luft (z. B. zu Spaziergängen) wirkt günstig auf die Atemfähigkeit (nicht bei erhöhten Ozonwerten oder in Städten mit hoher Schadstoffbelastung der Luft)
  • Situationen meiden, in denen das Risiko besteht, eine Atemwegsinfektion zu erwerben (z. B. große Menschenmengen in der kühlen Jahreszeit)
  • Erlernen von Entspannungstechniken (z. B. Yoga, autogenes Training)
  • Bequeme Kleidung tragen, die ein Höchstmaß Bewegung gestattet und die Atmung nicht behindert

 

Lungenentzündung (Pneumonie)

Definition: An Lungenentzündung können auch Menschen erkranken, die zuvor völlig gesund waren und in gewohnter Weise ihrer täglichen Beschäftigung nachgegangen sind.

Viel häufiger betreffen sie jedoch Patienten, die bereits an einer anderen Krankheit leiden und wegen ihrer eingeschränkten Möglichkeiten zu Bewegung oder verminderten Abwehrkräften besonders anfällig für Krankheitserreger sind, die sich bevorzugt in den Atemwegen ansiedeln. Erschwerend kommt hinzu, dass in Krankenhäusern (deutlich weniger in Heimen) besonders aggressive Krankheitserreger beheimatet sind, die sehr schnell schwere und schlecht zu behandelnde Lungenentzündungen hervorrufen.

Meistens sind Lungenentzündungen durch Bakterien hervorgerufen. Der Patient entwickelt innerhalb von 12 bis 24 Stunden schwere Krankheitszeichen. Dazu zählt vor allem hohes Fieber, das oft von Schüttelfrost begleitet ist. Außerdem hat er Husten und dabei löst sich eitriger, gelblicher bis grüner Auswurf in erheblicher Menge. Das Atmen fällt dem Patienten schwer, er fühlt sich elend.

Behandlung: Der Arzt untersucht den Patienten körperlich und lässt bei Verdacht auf eine Lungenentzündung sofort ein Röntgenbild vom Brustkorb anfertigen. Darauf sind entzündete Bereiche der Lunge oft deutlich zu erkennen. Bestätigt sich der Verdacht, erhält der Patient ein Antibiotikum, das speziell auf die verursachenden Bakterien wirkt. Zusätzlich verordnet der Arzt nach Bedarf fiebersenkende, schleimlösende oder hustenreizstillende Medikamente.

Pflegerische Maßnahmen: Bei den pflegerischen Maßnahmen zur Lungenentzündung ist vor allem die Vorbeugung wichtig. Pflegende informieren sich schon bei der Ankunft des Patienten im Krankenhaus (oder Heim) darüber, ob Risikofaktoren vorliegen. Ältere und bettlägerige Menschen sowie langjährige Raucher sind besonders gefährdet.

Zur Vorbeugung eignen sich alle Maßnahmen zur Unterstützung der Atmung. Es ist wichtig, dass die Risiko-Patienten sich so viel wie möglich bewegen, anstatt in ihrem Bett zu liegen. Pflegende versuchen, die Patienten zu motivieren, so aktiv wie möglich zu sein. Sie übernehmen zum Beispiel nicht von sich aus die Körperpflege komplett, sondern führen den Patienten zum Waschbecken und unterstützen ihn dort bei den Verrichtungen.

Spezielle pflegerische Maßnahmen: Hält der Patient Bettruhe ein, ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass er von Komplikationen verschont bleibt, die aufgrund der eingeschränkten Bewegung entstehen können

  • Pflegende wenden Vorbeugungsmaßnahmen gegen Druckgeschwüre, Thrombose und Stuhlverstopfung an
  • Mehrmals täglich Patientenzimmer lüften (Zugluft vermeiden)
  • Um dem Arzt die Beurteilung des Krankheitsverlaufes zu erleichtern, überwachen Pflegende Atmung, Blutdruck, Puls und Temperatur. Sie befragen den Patienten zu Schmerzen und beobachten den eventuell

    auftretenden Auswurf. Ihre Beobachtungen notieren sie in den Dokumentationsbögen und teilen sie dem Arzt mit
  • Pflegende unterstützen den Patienten in seiner Körperpflege und wechseln (vor allem bei starkem Schwitzen) regelmäßig die Bettwäsche und die Kleidung
  • Sofern die Pflegenden Einfluss auf den Speiseplan des Patienten haben, achten sie darauf, dass er genügend Vitamine zu sich nimmt und bei der Zufuhr von tierischem Fett eher sparsam ist. Sie erinnern vor allem ältere Menschen daran, genügend zu trinken, täglich etwa zwei Liter
  • Pflegende beobachten die Ausscheidung auf Veränderungen. Der Stuhlgang sollte nicht zu hart sein und der Urin sollte weder streng riechen noch sehr dunkel gefärbt sein
  • Sobald der Kreislauf des Patienten stabil ist, helfen Pflegende dem Patienten, aus dem Bett aufzustehen
  • Vor der Ansteckung durch einen Patienten mit Grippe schützen Pflegende sich, indem sie einen Mund-Nasen-Schutz und eine Plastikschürze tragen, wenn sie bei ihm Pflegeverrichtungen durchführen. Vor und nach dem engen Kontakt desinfizieren sie ihre Hände. Falls die Möglichkeit besteht, dass sie mit Körperflüssigkeiten in Berührung kommen, tragen sie Einmalhandschuhe
  • Besucher über den korrekten Umgang mit ansteckenden Krankheiten aufklären
  • Besucher, die selbst an einer ansteckenden Krankheit (z. B. grippalen Infekten) leiden, sollten auf den Besuch verzichten, um den Patienten nicht unnötig zu gefährden

 

Asthma

Definition: Asthma (Bronchialasthma, Asthma bronchiale): Das Wort leitet sich aus der griechischen Sprache ab und bedeutet „Atemnot“. Es handelt sich um eine Entzündung der Atemwege, die dazu führt, dass die Patienten zeitweise erhebliche Schwierigkeiten haben, Luft zu holen.

Beim Asthma unterscheidet man die allergische von der nicht-allergischen Form.

Das allergische Asthma ist meist eine Reaktion des Körpers, der z. B. empfindlich auf Hausstaubmilben, Blütenpollen, Nahrungsmittel oder Tierhaare reagiert. Die Patienten berichten häufig, dass auch andere Familienmitglieder unter Allergien leiden.

Das nicht-allergische Asthma kann nach Erkältungen, körperlicher Anstrengung, Stress oder als Folge der Einatmung giftiger Substanzen entstehen. Selbst alltägliche Reize, etwa kalte Luft, können diese Erkrankung auslösen.

Manche Patienten erleben nur einen einzigen Asthma-Anfall, bei anderen tritt die Luftnot häufiger oder gar regelmäßig auf. Ein Asthmaanfall ist mit unverwechselbaren Zeichen verbunden. Die Patienten leiden unter einer erschwerten Ausatmung. Während dieser Phase sind giemende, pfeifende und brummende Geräusche zu hören. Oft beginnt der Anfall mit Husten. Der Patient empfindet quälende Erstickungs- und Todesangst.

Zum Ende des Anfalls hustet der Patient meist einen zähen,glasigen Schleim aus.

Die schwerste Form des Asthmas ist der „Status asthmaticus“, ein Asthmaanfall, der bis zu zwölf Stunden dauern kann.

Behandlung: Beim allergischen Asthma ist es am wichtigsten, dass der Patient sich bemüht, den Kontakt zu den auslösenden Stoffen zu meiden. Falls das nicht möglich ist, etwa bei Empfindlichkeit auf Blütenstaub, wird der Arzt ein vorbeugendes Medikament verordnen oder eine Hyposensibilisierung (Verringerung der Reaktion durch einen gesteuerten Kontakt zu dem auslösenden Stoff) durchführen. Zur Vermeidung von Anfällen des nicht-allergischen Asthmas nehmen viele Patienten dauerhaft Arzneimittel ein. Für den Anfall selbst stehen dem Arzt eine ganze Reihe von Arzneimitteln zur Verfügung, die dem Patienten als Inhalation, Tablette oder Spritze verabreicht werden können.

Pflegerische Maßnahmen: Die Aufgabe der Krankenpflegehelfer besteht vor allem darin, den Zustand des Patienten zu überwachen und ihn bei Inhalationen zu unterstützen. Es ist wichtig, die Angst des Patienten durch einen ruhigen und einfühlsamen Umgang zu mindern. Sofern möglich, verlassen Krankenpflegehelfer den Patienten nicht, so lange die Atemnot anhält. Viele Patienten nehmen während des Anfalls von allein eine atemerleichternde Haltung ein, bei der der Oberkörper erhöht und die Arme abgestützt sind. Wenn nötig, unterstützen Krankenpflegehelfer diese Körperstellung mit Kissen. (M. Muffin)


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