Stillen – Erste Schritte für Mama und Baby

12. Mrz 2013 | Gesundheit

Stillen ist die natürlichste Art der Säuglingsernährung. Muttermilch ist die ideale Ernährung für das Neugeborene. Sie reicht bis zum sechsten Monat völlig aus und liefert neben den Nahrungsstoffen auch ausreichend Flüssigkeit. Der enge Kontakt fördert die Mutter - Kind - Bindung (Bonding) und es entwickelt sich zumeist eine ganz besondere Stillbeziehung zwischen Mutter und Kind - mit sehr individuellen Erfahrungen und Empfindungen.

tipps-baby-stillen © Fotolia.com

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Darüber hinaus ist Stillen preiswert und praktisch, da überall verfügbar. Muttermilch muss nicht extra zubereitet werden, daher entfallen alle Arbeiten, die mit der Zubereitung der Flaschennahrung verbunden sind, z. B. Kochen von Wasser, Reinigen der Flaschen, Überprüfung der Trinktemperatur. Viele Studien haben gezeigt, dass durch Muttermilch das Allergierisiko für das Neugeborene erheblich gesenkt werden kann. Zudem befinden sich in der Muttermilch die körpereigenen Abwehrstoffe, die die Mutter im Laufe ihres Lebens gebildet hat.

Diese Antikörper schützen das Neugeborene für einige Wochen gegen Infektionen. Dies erklärt, warum gestillte Säuglinge seltener an Infektionen des Magen-Darm-Traktes, der Luftwege, des Mittelohrs, der Harnwege und der Hirnhäute erkranken. Erstaunlicherweise ist diese Wirkung bis zum Schulalter noch nachweisbar. Ein gestillter Säugling wird seltener krank! Die Zusammensetzung der Muttermilch ist von der Natur optimal auf die Bedürfnisse des Säuglings abgestimmt und kann durch Kuh-, Stuten- oder Schafsmilch oder Flaschennahrung nicht ersetzt werden.

Ist einer Mutter z. B. bei Stillhindernissen, kindlicher Trinkschwäche das Stillen nicht möglich, steht adaptierte Säuglingsmilch zur Verfügung. Sie ist weitestmöglich der Muttermilch angepasst. Kinder mit einer Allergiebelastung in der elterlichen Vorgeschichte sollten hypoallergene Säuglingsmilch (sog. HA-Nahrung) erhalten. Stillen wirkt sich sehr positiv auf die Mutter-Kind-Beziehung aus. Die junge Mutter muss sich nicht Gedanken um die »richtige« Ernährung machen, sie hat sie einfach dabei. Zudem führt das Stillen dazu, dass bei der Mutter das wehenanregende Hormon Oxytocin ausgeschüttet wird. Dies fördert die Rückbildung der Gebärmutter im Wochenbett und verringert das Risiko für das Wochenbettfieber.

Zudem verbraucht Stillen Energie, weshalb stillende Mütter nach der Geburt schneller wieder abnehmen. Man geht von einem durchschnittlichen Mehrverbrauch von etwa 600 kcal/Tag aus. Schon kurz nach der Geburt hat das Neugeborene seinen Saugreflex; dieser Zeitpunkt ist optimal, um das Stillen zu beginnen. Üblicherweise wird die Hebamme noch im Kreißsaal zeigen, wie das Kind das erste Mal an die Brust gelegt wird. In den folgenden Tagen wird die Stilltechnik von Mutter und Kind »geübt«. Auch hier ist die professionelle Unterstützung durch eine Hebamme oder Kinderkrankenschwester wichtig. Üblicherweise pendelt sich der Stillrhythmus innerhalb der ersten Lebenstage ein.

Ein Großteil der Zusammensetzung der Muttermilch lässt sich nicht beeinflussen. Allerdings konnten Studien nachweisen, dass verschiedene Mineralstoffe und Vitamine in der Muttermilch in größeren Konzentrationen nachweisbar sind, wenn die Stillende auf eine ausreichende Zufuhr achtet. Stillende, die Sorge haben, über die Ernährung nicht ausreichend damit versorgt zu sein, können auf verschiedene Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen, die auch schon für die Schwangerschaft angeboten werden. In seltenen Fällen ist Stillen gar nicht oder nur eine Zeit lang möglich. Besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt oder der Hebamme. Dann sollte die Ernährung in den ersten Monaten auf die spezielle Flaschennahrung umgestellt werden, die die wichtigsten Inhaltsstoffe der Muttermilch enthält. (Autor: M. Muffin)


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