Osteoporose – Knochenschwund

25. Mrz 2013 | Gesundheit

Gesunde Knochen ein Leben lang: Vorbeugung mit richtiger Ernährung, Calcium und Vitamin D3 sowie die rechtzeitige ärztliche Behandlung mit wirksamen Arzneimitteln kann auch Ihnen gegen Osteoporose helfen. Ein Leben lang!

Was ist Osteoporose überhaupt?

osteoporose-knochenschwund © Fotolia.com

osteoporose-knochenschwund © Fotolia.com

Unter einer Osteoporose versteht man in der Umgangssprache den im Alter verstärkt auftretenden „Knochenschwund“, wenn man nicht rechtzeitig beginnt, etwas dagegen zu tun, verlieren die Knochen mehr und mehr an Substanz. Dieser Vorgang beginnt ganz allmählich und setzt sich über Jahre hinweg fort. Dadurch leidet die Stabilität der Knochen und sie werden immer weniger belastbar. Im späteren Stadium kann es häufiger zu Knochenbrüchen kommen. Gefürchtet ist die Osteoporose wegen dieser drohenden Knochenbrüche. Die Ursache der Erkrankung, die Verringerung der Knochendichte, ist nicht zu fühlen oder gar mit Schmerzen verbunden. Brüche von Knochen, in der medizinischen Fachsprache „Frakturen“ genannt, treten erst dann auf, wenn der Knochenschwund so weit fortgeschritten ist, dass die Knochen den täglichen Belastungen nicht mehr standhalten können. Es gilt daher, rechtzeitig aktiv zu werden.

Risikofaktoren

Osteoporose kann, neben dem fortschreitenden Alter, sehr viele Ursachen haben. Häufig kommen mehrere ungünstige Umstände zusammen. So können viele der heutigen, liebgewonnenen Lebensgewohnheiten die Entstehung einer Osteoporose begünstigen. Es ist daher für jeden Einzelnen besonders wichtig, seine Risikofaktoren für Knochenschwund zu kennen, um diese so frühzeitig wie möglich beeinflussen zu können.

Bekannte Risikofaktoren sind:

  • Ernährung mit zu geringem Gehalt an Calcium
  • Ernährung mit hohem Anteil an Phosphaten (z. B. Fleisch, Wurst, Kaffee)
  • Lebensweise mit zu wenig Bewegung
  • Erhebliches Untergewicht
  • Übermäßiger Genuss von Alkohol und Nikotin
  • Mangel an Sexualhormonen (z. B. nach den Wechseljahren)
  • Einnahme von bestimmten Medikamenten (z. B. Cortison)
  • Frühzeitiges Auftreten einer Osteoporose bei nahen Verwandten

Anzeichen einer Osteoporose

Der Knochenschwund geht anfangs mit ganz wenigen oder gar keinen Beschwerden einher. Typisch ist, dass die Veränderungen schleichend auftreten. Sie können gelegentlich aber auch ganz akut einsetzen und setzen sich aus vielen typischen Erscheinungen zusammen.

Chronische Rückenschmerzen:

Die Muskulatur muss bei Schädigung der Wirbelsäule die Haltefunktion übernehmen. Dadurch wird sie schnell überfordert und verspannt sich.
Diese Verspannungen wiederum reizen die durch die Wirbelsäule ein- und austretenden Nerven. Schmerzen sind die Folge.

Akute Rückenschmerzen:
Die Wirbelsäule sinkt bei Osteoporose-Patienten im Laufe der Jahre allmählich, manchmal aber auch schlagartig, in sich zusammen. Dieses Zusammensinken der Wirbelkörper kann plötzlich einsetzende, sehr heftige Schmerzen auslösen.

Größenabnahme:
Von Osteoporose betroffene Menschen werden kleiner. Die Abnahme der Körpergröße kann mehrere Zentimeter betragen. Wenn gleich mehrere Wirbel betroffen sind, kann es zum so genannten „Witwenbuckel“, und zum „Osteoporose-Bäuchlein“ kommen.

Tannenbaum-Phänomen:
Der Größenverlust im Bereich der Wirbelsäule führt zu typischen Hautfalten vom Rücken zu den Flanken. Diese sehen aus wie die Äste eines Tannenbaumes.

Knochenbrüche:
Brüche, an besonders belasteten Stellen im Skelett, treten bereits bei geringfügigen Anlässen und sonst harmlosen Unfällen auf.

Um eine exakte Diagnose zu erhalten, sollten Sie daher unbedingt frühzeitig Ihren Arzt konsultieren. Dieser kennt die Symptome einer Osteoporose und wird gegebenenfalls weiterführende Untersuchungen veranlassen.

Kann man Osteoporose vorbeugen?

Es gibt zahlreiche bewährte Möglichkeiten, das Auftreten einer Osteoporose zu verzögern und ihr Fortschreiten zu verlangsamen durch:

  • eine ausreichend hohe Calcium-Zufuhr mit der Nahrung oder durch Calcium-Präparate
  • Ausgleich eines Vitamin-D3-Mangels
  • Phosphat-arme Ernährung
  • Bewegungstraining

Auch die Schaffung einer sicheren häuslichen Umgebung kann dazu beitragen, das Risiko, zu fallen und sich zu verletzten, zu verringern, Vermeiden Sie „Stolperfallen“, riskante Putz- und Klettermanöver, lose Kabel oder Bodenbeläge, schlechte Beleuchtung, bei erhöhter Sturzneigung, vor allem im höheren Lebensalter, schützt das Tragen eines Hüftprotektors.

Knochendichtemessung

Knochenschwund geht mit einer stark erniedrigten Knochendichte einher. Die Messung der Knochendichte wird daher zur Erkennung der Osteoporose eingesetzt Sie wird an den Lendenwirbeln oder der Hüfte mit geringen Mengen von Röntgenstrahlen gemessen. Das Ergebnis wird mit den durchschnittlichen Knochendichtewerten von Gesunden verglichen und mit dem sogenannten „T-Wert“ beschrieben. Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten die Kosten für eine solche Untersuchung erst spät. Nach einem Knochenbruch, der sich aus geringfügigem Anlass ereignet hat, werden diese Messungen von den Kassen übernommen, wenn der Verdacht auf Osteoporose besteht. Ohne Knochenbruch müssen die Kosten selbst getragen werden. Ultraschallmessungen und andere Verfahren können ebenfalls Aussagen zum Knochenbruchrisiko machen, können aber derzeit noch nicht allgemein empfohlen werden.

Vorbeugen ist besser als Heilen!

Wie viel Calcium braucht der Mensch?

Calcium ist einer der wichtigsten Bestandteile unserer Knochen, es liegt daher nahe, dass stets ausreichend Calcium vorhanden sein muss, um einen gesunden Knochenaufbau zu gewährleisten. Der tägliche Calcium-Bedarf ist vom Alter abhängig und liegt bei etwa 1500 mg. Ausgezeichnete Calcium-Quellen sind Milch und Milchprodukte, Mineralwässer und Gemüsesorten wie Broccoli, Lauch, Grünkohl oder Fenchel. Trotzdem sind nicht alle Lebensmittel, die viel Calcium enthalten, auch gleichzeitig gute Calcium-Lieferanten. So hat beispielsweise Spinat einen hohen Calcium-Gehalt, enthält aber gleichzeitig große Mengen von Oxalsäure. Diese sorgt dafür, dass Calcium aus Spinat vom Körper nicht aufgenommen werden kann.

Wie viel Calcium der Körper benötigt, hängt vom Alter und vom Gesundheitszustand ab. Empfehlungen gehen davon aus, dass gesunde Erwachsene täglich etwa 1000 mg Calcium zu sich nehmen sollten. Soviel Calcium ist beispielsweise in 800 ml Milch enthalten, Schwangere Frauen benötigten pro Tag 1200-1500 mg Calcium, Frauen nach den Wechseljahren 1500 mg täglich. Eine ausgewogene Ernährung kann die ausreichende Versorgung mit Calcium gewährleisten.

Was ist Vitamin D3?

Vitamin D3 ist erforderlich, um Calcium aus dem Darm aufzunehmen und es dann in den Knochen einzubauen. Bei Kindern und jüngeren Erwachsenen wird normalerweise genügend Vitamin D3 vom Körper gebildet. Hierfür benötigt die Haut viel Sonnenlicht.

Mit fortschreitendem Alter können verschiedenste Umstände zu einem allmählich einsetzenden Vitamin D3-Mangel führen. Bekanntlich hält man sich im Alter weniger an der frischen Luft auf oder trägt eher geschlossene Kleidung. Ferner vermindert sich die Fähigkeit, Vitamin D3 aus der Nahrung aufzunehmen.

Eine tägliche Zufuhr von 800 bis 1000 I.E. Vitamin D3 als Tablette zum Essen kann daher sinnvoll sein. Sie sollten sich aber streng an die von Ihrem Arzt empfohlene Dosis halten, da eine Überdosierung vermieden werden muss.

Welche verschreibungspflichtigen Arzneimittel stehen dem behandelnden Arzt zur Verfügung?

Knochen sind einem ständigen Wechselspiel von Aufbau und Abbau unterworfen. Die Erhaltung der Knochenmasse hängt vom Gleichgewicht zwischen beiden Vorgängen ab. Bei der Osteoporose übersteigt der Knochenabbau dauerhaft den Knochenaufbau. Arzneimittel aus der Gruppe der Bisphosphonate, zu welchen in erster Linie die Alendronsäure gezählt wird, bewirken einen Zuwachs an Knochenmasse, indem sie den Knochenabbau vermindern.

Alendronsäure verfügt für Frauen mit einer Osteoporose, die in zeitlicher Nähe mit den Wechseljahren auftritt, über einen geradezu idealen Wirkmechanismus. Dadurch ist der Wirkstoff in der Lage, das Fortschreiten dieser schwierigen Erkrankung aufzuhalten. Er bremst nämlich die knochenabbauenden Zellen und lässt dabei die Knochenneubildung unbeeinträchtigt. Dadurch erhöht Alendronsäure die Knochendichte.

Für eine erfolgreiche Behandlung ist sowohl die exakte Beachtung der Einnahme-Vorschriften als auch die Dauer der Einnahme sehr wichtig. Diese sollte wenigstens ein Jahr, besser jedoch mehrere Jahre, betragen. Das Risiko von Knochenbrüchen, das bei Osteoporose deutlich erhöht ist, sinkt dadurch beträchtlich. Bitte beachten Sie daher unbedingt die Angaben in der Packungsbeilage. Es lohnt sich für Sie und für die Gesundheit Ihrer Knochen. (Autor: M. Muffin)


REVE Kontaktdaten

Speichern Sie unsere Kontaktdaten auf Ihrem Smartphone und Kontaktieren Sie uns per WhatsApp externer Link