Gebärmutterhalskrebs – Früherkennung rettet Leben

27. Mrz 2013 | Gesundheit

Allein in Deutschland erkranken jedes Jahr 7.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs - knapp 2.000 davon sterben. Viele dieser Todesfälle wären vermeidbar gewesen. Denn die Auslöser des Krebses, humane Papilloma-Viren, sind einfach und sicher nachweisbar.

gebaermutter © Fotolia.com

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Informieren Sie sich, wie Sie Ihr persönliches Risiko minimieren können. Wahrscheinlich kommt fast jede Frau einmal im Leben mit humanen Papilloma-Viren (HPV) in Kontakt. HPV werden durch sexuelle Aktivitäten übertragen. Da die meisen HPV-Typen keine Beschwerden verursachen, sind viele Menschen infiziert ohne es zu wissen. Einige Varianten, so genannte Hochrisiko-Typen, stehen jedoch in einem ursächlichen Zusammenhang mit der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Bei 99,7 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs konnten HPV-Hochrisiko-Typen nachgewiesen werden.

Nicht verunsichern lassen
Wichtig: Lassen Sie sich nicht verunsichern. Der Nachweis von Viren, also ein positiver HPV-DNA-Test, bedeutet nicht automatisch, dass Sie an Gebärmutterhalskrebs erkrankt sind. Er deutet lediglich auf mögliche Risiken für Ihre Gesundheit hin und gibt Ihrem Arzt die Möglichkeit, Sie genauer zu überwachen. Schon erste Anzeichen können somit früher erkannt und eine effektive Behandlung eingeleitet werden. Umgekehrt bedeutet ein negatives Ergebnis des HPV-DNA-Tests, dass Ihr persönliches Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, äußerst gering ist.

Hier droht Gefahr!
In aller Regel bekämpft das körpereigene Immunsystem die Viren erfolgreich. Meist werden sie innerhalb weniger Monate eliminiert. In wenigen Fällen gelingt es der Immunabwehr allerdings nicht, die Viren zu beseitigen. Hier droht Gefahr! Manche HPV-Typen verursachen Feigwarzen. Diese werden zwar nicht mit Krebs in Verbindung gebracht, sollten Ihren Arzt aber auf die Möglichkeit einer HPV-Infektion im Gebärmutterhals aufmerksam machen.

HPV-Infektion früh erkennen
Eine fortbestehende HPV-Infektion kann dazu führen, dass Teile der genetischen Information in den Zellkern der Gebärmutterhalszellen eingeschleust werden. Die Zellen bilden dann virale Genprodukte. Falls sie nicht vom Immunsystem vernichtet werden, kann Gebärmutterhalskrebs entstehen. Gefährdet sind insbesondere Frauen ab 30 Jahren. In einer Studie wurde gezeigt, dass Frauen, bei denen die Infektion mit HPV zwölf bis 18 Monate andauert, ein bis zu 300 Mal höheres Risiko haben, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken.

Eine Impfung kann schützen
Seit einiger Zeit ist die Impfung zum Schutz vor einer aggressiven HPV-Infektion möglich. Besonders Mädchen vor Eintritt in das sexuell aktive Alter wird ein solcher Schritt empfohlen. Der Impfstoff soll vor den wichtigsten Hochrisiko-Typen schützen. Es ist dennoch notwendig, auch danach an den Krebsfrüherkennungsuntersuchungen teilzunehmen. Trotz Impfung besteht nicht gegen alle Hochrisiko-Typen eine Schutzwirkung. Ungefähr 70 Prozent der Infektionen können jedoch verhindert werden.

Die Kombination wirkt am besten
Nach dem heutigen Stand der Forschung ist die wirksamste Methode zur Erkennung früher Anzeichen von Gebärmutterhalskrebs die Kombination eines Pap-Abstrichs mit einem HPV-DNA-Test. Im April 2003 ist diese Kombination von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA für alle Frauen ab 30 Jahren als Standard in der Krebsvorsorge zugelassen worden. Ein negatives Ergebnis bedeutet mit fast 1OO-prozentiger Sicherheit, dass Sie in den nächsten fünf Jahren nicht an Gebärmutterhalskrebs erkranken. Bei Auffälligkeit im Pap-Abstrich und einem positiven HPV-DNA-Ergebnis sollte die Untersuchung durch eine Bestimmung der HPV-E6/E7-RNA präzisiert werden.

Die Standard-Untersuchung
Bisher wurde zur Vorsorge routinemäßig der Pap-Abstrich eingesetzt. Dabei wird eine Zellprobe aus dem Gebärmutterhals entnommen und anschließend unter dem Mikroskop untersucht. Werden dabei abnorme Zellen gefunden, sollte eine Spiegelung des Gebärmutterhalses zur weiteren Absicherung der Diagnose durchgeführt werden.

Neue Vorsorgemethoden
Der Routinetest mit dem Pap-Abstrich erkennt jedoch nur etwa die Hälfte aller Krebs-Vorstufen. Deshalb haben Forscher zusätzliche Testverfahren entwickelt, die entweder die DNA des Virus oder – ganz neu – die Krebs auslösende Aktivität anzeigende HPV-E6/E7-RNA identifizieren.

Empfohlene Vorsorgeuntersuchungen
Mit dem HPV-DNA-Test kann ein Vorliegen von HPV-Hochrisiko-Typen erkannt werden, noch bevor Veränderungen der Zellen sichtbar sind. Dadurch können Frauen mit erhöhtem Krankheitsrisiko weitaus früher identifiziert werden.

Mit dem HPV-E6/E7-RNA-Nachweis wird der "Motor" der Krebsentstehung identifiziert. Ein positives Testergebnis sagt noch präziser als der HPV-DNA-Nachweis das Krebsrisiko vorher.

Wer trägt die Kosten?
Der HPV-DNA-Test ist in Deutschland bei leichten Zellveränderungen und nach vorausgegangener Therapie einer Krebsvorstufe eine Kassenleistung. Der HPV-E6/E7-RNA-Nachweis kann über die Private Krankenversicherung abgerechnet werden. Auf Ihren Wunsch können beide Tests als individuelle Gesundheitsleistung auch im Rahmen der privaten Vorsorge durchgeführt werden.

Früherkennung schützt
Humane Papilloma-Viren treten äußerst häufig auf. Gebärmutterhalskrebs dagegen ist eine vergleichsweise seltene Erkrankung. Wenn Zellveränderungen früh erkannt werden, ist die Behandlung nahezu immer erfolgreich.

Krebsfrüherkennung und Impfung: Gebärmutterhalskrebs

Der Gebärmutterhals (Zervix) ist die Verbindung des unteren, schmalen Teils der Gebärmutter (Uterus) zur Scheide (Vagina). Neben seiner Funktion als Kanal für die Monatsblutung dient der Gebärmutterhals vor allen Dingen als Schutzbarriere. Er verhindert, dass schädliche Keime in die Gebärmutter gelangen.

Welche Funktion hat der Gebärmutterhals?
Während der Schwangerschaft ist der Gebärmutterhals in der Regel fest verschlossen, damit das Ungeborene in der Gebärmutter geschützt ist. Mit dem Einsetzen der Wehen öffnet sich der Gebärmutterhals bis zu 10 cm, um die Geburt des Babys zu ermöglichen.

Was ist die Ursache für Gebärmutterhalskrebs?
Im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung ist Gebärmutterhalskrebs nicht erblich. Wissenschaftler aus aller Welt haben in den letzten 30 Jahren nachgewiesen, dass Gebärmutterhalskrebs durch verschiedene Typen eines Virus – das sogenannte Humane Papillomvirus, kurz HPV – verursacht wird.

Über 100 verschiedene HPV-Typen sind bekannt. Diese werden in zwei Gruppen eingeteilt:

  • Niedrig-Risiko-Typen, die in der Regel keinen Krebs verursachen und
  • Hoch-Risiko- Typen, die Krebs auslösen können. Diese krebserregenden Typen können Veränderungen an den Zellen hervorrufen, die eine Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs sein können.

Wie werden die Viren verbreitet?
Die HP-Viren sind sehr weit verbreitet. Die Übertragung erfolgt durch sexuelle Kontakte. Dabei kann allein schon ein direkter Haut-zu-Haut Kontakt im Genitalbereich zu einer Übertragung führen. Daher ist jede Frau ab Beginn ihrer sexuellen Aktivität ein Leben lang gefährdet, sich mit dem Virus zu infizieren. 80 % aller Frauen infizieren sich irgendwann in ihrem Leben mit mindestens einem HPV-Typ. Kondome können die Ansteckungsgefahr reduzieren, sie bieten jedoch keinen vollständigen Schutz, da das Virus, wie oben erwähnt, auch durch Hautkontakt im Genitalbereich übertragen werden kann.

Wie entwickelt sich Gebärmutterhalskrebs?
Unser Immunsystem bekämpft die meisten Infektionen, ohne dass wir es überhaupt merken. In einigen Fällen reicht die Immunreaktion jedoch nicht aus und krebserregende HP-Viren verursachen eine andauernde Infektion. Sie bilden die Grundlage dafür, dass sich Gebärmutterhalskrebs entwickeln kann. Dabei treten in der Regel keinerlei Symptome auf. Ihr Frauenarzt kann diese Zellveränderungen bei der jährlichen Krebsfrüherkennungs-Untersuchung feststellen.

Wie schützt eine Impfung vor Gebärmutterhalskrebs?
Die Erkenntnis, dass ein Virus die Ursache von Gebärmutterhalskrebs ist, eröffnete die Möglichkeit, einen Impfstoff dagegen zu entwickeln. Denn auch andere Infektionskrankheiten wurden durch geeignete Impfstoffe seltener – oder sogar, wie im Fall der Pocken, ganz ausgerottet.

HP-Viren, die Gebärmutterhalskrebs verursachen können:
Wie bereits beschrieben, ist die Gruppe der krebserregenden HPV- ypen verantwortlich für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Für die Mehrzahl der Krebsfälle sind jedoch nur die beiden HPV-Typen 16 und 18 verantwortlich. Genau gegen diese beiden HPV-Typen wird geimpft, um Gebärmutterhalskrebs zu vermeiden.

Ganz wichtig: Die Impfstoffe enthalten keine krebserregenden Bestandteile, daher ist sichergestellt, dass die Impfung keinen Gebärmutterhalskrebs auslösen kann.

Warum sollten sich Mädchen und junge Frauen impfen lassen?
Die ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO), Berlin, gibt die Impfempfehlungen für Deutschland heraus. Ziel ist der Schutz der Bevölkerung vor Infektionskrankheiten.

Die STIKO empfiehlt eine generelle Impfung gegen humane Papillomviren (HPV-Typen 16,18) für alle Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren zur Vorbeugung gegen Gebärmutterhalskrebs. Darüber hinaus ist es eine persönliche Entscheidung des Arztes und der Frau, auch außerhalb dieser empfohlenen Altersbegrenzung eine Impfung in Betracht zu ziehen.

Warum sollten Sie sich impfen lassen?
Eine Infektion mit humanen Papillomviren erfolgt durch Geschlechtsverkehr oder direkten Haut-zu-Haut Kontakt im Genitalbereich. Daher ist es optimal, Mädchen vor den ersten sexuellen Kontakten zu impfen. Aber auch nach Beginn der sexuellen Aktivität bleibt die Infektionsgefahr weiter bestehen. Im Alter von Mitte zwanzig sinkt sie zwar ab, ist aber auch dann auf niedrigerem Niveau konstant vorhanden. Daher kann die Impfung auch bei erwachsenen Frauen sinnvoll sein.

Wer bezahlt die Impfung?
Die Kosten der Impfung werden für Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Anders als bei der Anti-Baby-Pille, die bis zum vollendeten 20. Lebensjahr erstattet wird, müssen Frauen bereits ab 18 Jahren die Kosten für die Impfung in den meisten Fällen selbst tragen.

Was ist die Krebsfrüherkennungs-Untersuchung?
Die Krebsfrüherkennungs-Untersuchung des Gebärmutterhalses mittels Pap-Abstrich hat sich inzwischen weltweit bewährt. Regelmäßig durchgeführt ist sie eine zuverlässige Möglichkeit, um Zellveränderungen zu erkennen, die die Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs sein können. Sie kann die Infektion mit dem Virus zwar nicht vermeiden, aller sie hilft, die Vorstufen der Erkrankung zu diagnostizieren und die erforderliche Behandlung einzuleiten.

Viele Leben konnten bereits gerettet werden, weil die Krankheit in einem frühen Stadium erkannt wurde. Deshalb: Nutzen Sie die Möglichkeit der jährlichen Krebsfrüherkennungs-Untersuchung.

Was umfasst die Untersuchung?
Bei der Krebsfrüherkennungs-Untersuchung des Gebärmutterhalses wird ein so genannter Pap-Abstrich gemacht. Dabei entnimmt die Frauenärztin/der Frauenarzt mit einem speziellen Tupfer oder Bürstchen Zellen vom Gebärmutterhals. Diese werden im Labor unter dem Mikroskop auf Veränderungen hin untersucht. Für den Fall, dass Auffälligkeiten festgestellt werden, wird die Frau darüber informiert, ebenso wie über zusätzlich erforderliche Tests und die weiteren Behandlungsschritte. Auffälligkeiten werden schon bei Frauen ab Mitte zwanzig festgestellt.

Die jährliche Krebsfrüherkennungs-Untersuchung wird von Frauen manchmal als etwas unangenehm empfunden. Sie verursacht jedoch keine Schmerzen und ist nicht aufwändig. In Deutschland kann jede Frau ab dem vollendeten 20. Lebensjahr einmal jährlich die Krebsfrüherkennung mittels Pap-Abstrich durchführen lassen. (Autor: M. Muffin)

Zervix-Zytologie – Beste Diagnostik der erweiterten Vorsorge

Früherkennung rettet Leben. Dies gilt besonders für das Gebärmutterhals- oder Zervixkarzinom, das in Deutschland pro Jahr bei etwa 15 von 100.000 Frauen neu auftritt. Dabei kündigt sich der häufigste weibliche Genitalkrebs oft schon 10 bis 20 Jahre im Voraus mit charakteristischen Zellveränderungen an.

Im Rahmen der Krebsvorsorge wird von Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt gezielt nach veränderten Zellen der Gebärmutterhalsschleimhaut gesucht. Rechtzeitig erkannt, stehen heute wirkungsvolle Behandlungswege offen, damit aus den Vorstufen keine Krebserkrankung wird. Zunehmend bessere Vorsorgeangebote tragen auch beim Gebärmutterhalskrebs dazu bei, dass die Betroffenenzahlen deutlich sinken.

Neben einer regelmäßig durchgeführten Untersuchung kommt es bei der Gebärmutterhalskrebsvorsorge vor allem auf die Qualität und Zuverlässigkeit der Testmethoden an. Um die anfangs noch wenig auffälligen Krebsvorläufer zu entdecken, müssen die Ergebnisse der Tests klar sein. Mit der neu angebotenen Zervix-Zytologie kann Ihr Arzt jetzt ein zusätzliches Plus an Diagnosesicherheit für Sie erreichen.

Keine „Abstriche“ beim Abstrich
Die wichtigste Verbesserung betrifft den Abstrich an sich. Eine anatomisch geformte Spezialbürste stellt sicher, dass Zellen aus allen Gebärmutterhalszonen, die bei der Vorsorge besonders genau betrachtet werden müssen, in die Probe gelangen. Der übliche Watteträger erfasst dagegen nach dem Zufallsprinzip meist nur einzelne Schleimhautbereiche.

Die erste Methode, mit der sichergestellt wird, dass keine Zelle verloren geht. Der gesamte Bürstenkopf wird gleich nach der Zellentnahme in ein Gefäß mit einer Speziallösung überführt. Die Flüssigkeit bereitet das Schleimhautmaterial für die spätere Untersuchung vor. Zugleich tötet sie eventuelle Krankheitserreger ab, was die neue Methode auch unter Gesichtspunkten der Hygiene für Ärzte und Patientinnen sehr sicher macht.

Klares Bild
Die nächsten Schritte der Zervix-Zytologie erfolgen im Labor. Hier werden Ihre Zellen mit speziellen Verfahren und Präzisionsgeräten aus der Lösung isoliert, in dünner Schicht auf einem Objektträger übertragen. Auch wenn Sie keine Ärztin sind, erkennen Sie den Unterschied zwischen einem „klassischen“ Pap-Abstrich und der Zervix-Zytologie sofort:

Herkömmlicher Abstrich: Schleim und verklumpte Zellen machen dem Arzt die Beurteilung des Präparates schwer. Veränderte Zellen werden möglicherweise übersehen.

Zervix-Zytologie: Störende Schleimbeimengungen wurden durch die Präparationstechnik beseitigt, Zellklumpen aufgelöst. Die Zellen liegen einzeln nebeneinander und können gut beurteilt werden.

Zellen bekennen Farbe
Der wichtigste Test in der Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge ist der so genannte Papanicolaou- oder PAP-Abstrich. Dazu nimmt der Arzt mit einem Watteträger oder Bürstchen Zellen von Ihrer Gebärmutterhalsschleimhaut ab und streicht diese auf einem Glas-Objektträger aus. Anschließend werden die Zellen im Labor nach einer speziellen Vorschrift gefärbt und mikroskopisch untersucht. Das Resultat des Tests wird in den Kategorien „PAP I“ (= gesunder Befund) bis „PAP V“ (= höchst verdächtiger Befund) angegeben.

Leider kommt es bei der herkömmlichen Abstrichherstellung aus technischen Gründen relativ häufig vor, dass der Test nicht ausgewertet werden kann und verdächtige Zellen nicht genau erkennbar sind. Durch Neuuntersuchungen oder Abwarten bis zum nächsten Vorsorge-Termin vergeht oft viel wertvolle Zeit, bis Sie als Patientin wissen, ob alles in Ordnung ist.

Zuverlässiger funktioniert der PAP-Test mit der angebotenen Zervix-Zytologie: Durch eine verbesserte, gründlichere Abstrichtechnik und eine neuartige Probenaufbereitung werden Sicherheit und Aussagekraft der Untersuchung deutlich erhöht.

Wissenschaftliche Studien haben bestätigt, dass verdächtige Zellen mit der neuen Methode wesentlich leichter und damit früher zu finden sind als mit dem herkömmlichen PAP-Abstrich.

Diese noch weiter verbesserte Sicherheit der Zervix-Zytologie ist in unserer Praxis verfügbar. Sprechen Sie uns an, wenn Sie noch mehr Sicherheit und Zuverlässigkeit in der Krebsfrüherkennung wünschen. Trotz seiner Überlegenheit wird der verbesserte PAP-Abstrich bislang nicht von den gesetzlichen Kassen erstattet.

Zytologie – Die Zellehre

Alle Gewebe des Menschen bestehen aus Zellen. Sie besitzen einen eigenen Stoffwechsel, mit dessen Hilfe sie ihre Ernährung steuern aber auch an Prozessen im Zellverband teilnehmen können. Insgesamt ist der Körper aus etwa 100 000 Milliarden Zellen zusammengesetzt, von denen die meisten so klein sind, dass sie mit bloßem Auge nicht wahrgenommen werden können.

Für die sehr spezialisierten Funktionen in den verschiedenen Geweben entwickeln sich bereits im Mutterleib mehr als 200 Zelltypen. Sie zeigen ein sehr unterschiedliches Aussehen. Gemeinsam ist den menschlichen Zellen der grundsätzliche Aufbau. Sie sind von einer zarten Haut umgeben und enthalten meist einen Zellkern. Der Rest des Innenraums der Zelle ist von einer Flüssigkeit (Zytosol) gefüllt, in der sich weitere Zellorganellen befinden.

Viele Zellen besitzen die Fähigkeit, sich durch Teilung zu vermehren. Das ist wichtig, weil sie schneller altern, als der gesamte Organismus. In jeder Sekunde sterben Millionen Zellen der Körpers ab und werden durch neue ersetzt. Die Teilungsfähigkeit der Zellen schwindet jedoch mit zunehmendem Alter des Menschen und führt zu typischen Veränderungen im Gewebe. Beispielsweise nimmt die Stabilität der Knochen ab, die Haut verliert ihr straffes Aussehen und die Schärfe der Sinneswahrnehmung lässt nach.

Zellaufbau: Der Bauplan nahezu aller Zellen folgt einem einheitlichen Schema. Deshalb lassen sich ihre grundsätzlichen Bestandteile einheitlich beschreiben.

Zellwand: Die Zellwand besteht aus einer halbdurchlässigen Membran. Sie lässt verschiedene Moleküle passieren, vor allem Wasser und Sauerstoff. Die Wand hält die Zelle zusammen und dient ihrem Schutz. Der Transport durch die Zellwand erfolgt im Sinne der Osmose für größere Teilchen gibt es spezielle Transportmechanismen.

Zellorganellen: Die Flüssigkeit (Zytosol) in der Zelle nimmt etwa 50 Prozent des Raumes ein. Sie besteht aus Wasser (70 – 95 Prozent), in dem Salze, Eiweiße, Fette und Zucker gelöst sind. Die andere Hälfte des Raumes belegen die Zellorganellen, deren Zahl und Form sich bei den einzelnen Zelltypen stark unterscheiden.

Zellkern: Die meisten Zellen besitzen mindestens einen Zellkern. Er ist das größte Zellorgan und enthält unter anderem die Erbinformation (Chromosomen). Sie liegt als DNS (Desoxyribonukleinsäure, englisch auch DNA = deoxyribonucleic acid) in Form gewundener Fäden vor. Der Mensch besitzt insgesamt 46 Chromosomen. Die Hälfte davon stammt vom Vater und die andere Hälfte von der Mutter. Diese Chromosomen sind zu 23 Paaren geordnet. Eines davon, das Paar der Geschlechtschromosomen (Gonosomen), unterscheidet sich von allen anderen. Während 22 Paare aus zwei nahezu gleich aufgebauten Chromosomen bestehen, die als Autosomen bezeichnet werden, zeigt das Geschlechtschromosomenpaar einen ungleichen Aufbau. Zwar hat die Frau zwei gleich geformte X-Chromosomen, doch beim Mann gesellt sich zu einem X- ein viel kleineres Y-Chromosom. In diesem Unterschied der Erbinformation liegt die Ursache für den Unterschied der Geschlechter. Der Zellkern ist von einer doppelten Hülle umgeben. Sie ist von zahlreichen Öffnungen durchbrochen, die als Transportwege dienen.

Ribosomen: Die Ribosomen sind winzige Zellorgane, die in den Zellen zahlreich vorhanden sind. Sie produzieren Eiweißmoleküle.

Endoplasmatisches Retikulum: Das endoplasmatische Retikulum (ER) besteht aus eng gefalteten Häutchen, die ein geschlossenes Kammersystem bilden. Es geht in die Hülle des Zellkerns über. Aus einem Teil sitzen Ribosomen (raues endoplasmatisches Retikulum). Die glatten Anteile (ohne Ribosom) übernehmen u.a. Augaben bei der Produktion von Fetten und Steuerungssubstanzen (Hormone).

Golgi-Apparat: Der Golgi-Apparat hat den Namen seines Entdeckers (Camillo Golgi) erhalten. Es handelt sich, ähnlich wie beim endoplasmatischen Retikulum, um eine vielfach gefaltete Membran. Der Golgi-Apparat sammelt die im endoplasmatischen Retikulum gebildeten Substanzen (z. B. Hormone), umschließt sie mit einem Bläschen und stößt sie ab. Die Wand dieser Blasen ist in der Lage, sich mit der Zellwand zu vereinigen. So werden die Zellprodukte u.a. nach außen transportiert.

Lysosomen: Einige der vom Golgi-Apparat gebildeten Bläschen nehmen nicht am Transport teil, sondern bilden die Abwehr der Zelle. Diese Lysosomen zerlegen Fremdstoffe, die z. B. im Zuge der Immunabwehr in die Zelle aufgenommen wurden, in ihre Bestandteile. Sie verdauen auch Zellorgane, die funktionslos geworden sind.

Mitochondrien: Die Mitochondrien erzeugen die Energie, die für die Zellarbeit nötig ist. Sie sind wie Eier geformt und besitzen eine Membran, die das Innere in zahlreiche Kammern unterteilt.

Zellstabilisierende Strukturen: Die Zellen verfügen über verschiedene Eiweißstrukturen, die unter anderem eine stützende Funktion ausüben. Besonders wichtig sind die fadenförmigen Mikrofilamente, die für den Transport innerhalb der Zelle zuständig sind und bei Muskelzellen das Zusammenziehen ermöglichen sowie die Mikrotubuli, die vor allem die Form der Zelle stützen.

Zellteilung: Im Körper findet fortwährend ein Prozess der Erneuerung statt, der ausschließlich über die Teilung bestehender Zellen gesichert werden kann. Einige Zellformen (z. B. Nervenzellen), sind nur eingeschränkt oder gar nicht teilungsfähig. Die Zellteilung kommt im menschlichen Körper in zwei Formen vor.

Mitose: Bei der Mitose, der häufigsten Fortpflanzungsform der Zellen, entstehen zwei Tochterzellen, die exakt dieselbe Erbinformation enthalten wie die Ursprungszelle. Die Mitose beginnt vor dem eigentlichen Teilungsprozess mit der Verdopplung des Chromosomensatzes. Die DNS ist wie eine Leiter aufgebaut, deren Sprossen sich im Zuge der Zellteilung in der Mitte trennen. Mit den frei werdenden Enden verbinden sich die passenden Bauteile, und schließlich liegt jedes Chromosomenpaar doppelt vor. In mehreren Teilungsschritten trennen sich die Zellorgane und die Erbinformation. Danach schürt sich die Zellhülle ein und in jeder Hälfte entsteht ein neuer Zellkern.

Meiose: Die Meiose bezeichnet die Form der Zellteilung, die ausschließlich bei den Eizellen der Frau und den Samenfäden des Mannes vorkommt. Im Unterschied zur Mitose entstehen hier nicht erbgleiche Tochterzellen, sondern solche Zellen, die erst nach der Verschmelzung mit einer ebenfalls durch Meiose entstandenen Keimzelle eines anderen Menschen eine vollständige Ausstattung mit Chromosomen erhalten. Bei der Meiose teilt sich also der Chromosomensatz.

(M. Muffin)


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