Tornado – Welche Versicherung zahlt?

8. Mai 2015 | Haus & Wohnung

Tornados sind aktuell keine Seltenheit mehr und haben wieder gezeigt, schnell kann die Natur Hab und Gut zerstören, ohne dass der Eigentümer etwas daran ändern kann. Die Schäden durch Tornados sind enorm und nicht alle Betroffenen sind versichert.

buetzow-tornadoschaden-einkaufsmarkt © Marco Kaschuba

buetzow-tornadoschaden-einkaufsmarkt © Marco Kaschuba

Es treten sogar Phänomene auf, die in Deutschland noch relativ unbekannt waren. Tornados kennt man eher aus den Vereinigten Staaten, wo ganze Regionen durch solche Katastrophen unbewohnbar werden. Obwohl es an verlässlichen Statistiken mangelt, ist das Risiko für einen Tornado in der norddeutschen Tiefebene am höchsten, wie Meteorlogen betonen. In der flachen Landschaft fehlt es schlicht an Windhindernissen. Auch wenn solche katastrophalen Unwetter wie Tornados selten sind, können Tornados auch hierzulande großen Schaden anrichten.

Tornado sind keine Seltenheit mehr

Nachdem viele Hauseigentümer mit dem Aufräumen beschäftigt sind, stellt sich die Frage nach der Versicherung. Doch viele sind gar nicht gegen Sturm versichert, sondern „nur“ gegen Wasser und Feuer. Sie gingen davon aus, dass ein Sturmschaden mit relativ geringen Mitteln wieder zu richten sei. An einen Totalschaden, wie er jetzt hier an vielen Gebäuden zu beklagen ist, haben die meisten nicht gedacht.

In zehn Minuten entsteht Millionenschaden

Tornados können Menschenleben kosten und millionenschwere Schäden anrichten. Stolze 1,4 Milliarden Euro zahlten die Versicherer allein für Schäden aus Sturm und Hagel, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berichtet. Seit 2002 gab es insgesamt 5 Jahre, in denen Sturmschäden mindestens 1 Milliarde Euro kosteten.

Was ist ein Tornado?

Bei besonders schlimmen Stürmen wird mitunter von einem Tornado gesprochen. Doch was ist das überhaupt? In der Nähe von Rostock ist im Mai 2015 ein solcher Tornado vorgekommen – eine Laune der Natur, die eine Spur der Verwüstung hinterlassen hat. Autos und Häuser; vor nichts machen die Schäden halt. Doch wie oft muss man in Deutschland mit einem solchen Unwetter rechnen?

Tornado

"Ein Tornado ist eine Luftsäule mit Bodenkontakt, die um eine mehr oder weniger senkrecht orientierte Achse rotiert und sich unter einer cumuliformen Wolke befindet." (Quelle: Deutscher Wetterdienst)

Fujita-Skala Tornado © Marco Kaschuba

Fujita-Skala Tornado © M.Kaschuba

Die Stärke eines Tornados richtet sich nach der Windgeschwindigkeit. Doch sie sind in der Regel kurzzeitig und daher kaum messbar. Pro Jahr sind es etwa 30 -60 Tornados, die Deutschland überqueren. Viele werden jedoch gar nicht bemerkt. Ein Tornado wie der benannte sind allerdings selten und werden in Gruppe 3 eingestuft – sie kommen etwa aller zwei Jahre einmal vor.

Eine gute Versicherung für das Hab und Gut schützt zumindest vor den ärgsten finanziellen Schäden, die auftreten können, auch wenn natürlich die Gesundheit vor geht und man froh sein muss, wenn dahingehend keine Opfer zu beklagen sind.

Tornado – Versicherung

Binnen einer Woche sollten die Ansprüche an die Versicherung gemeldet sein – Belege vorzulegen, vereinfacht die Bearbeitung. Fotos aus verschiedenen Perspektiven helfen dabei. Eine Versicherung kann vor dem finanziellen Ruin schützen, wenn der Eigentümer von solchen Naturunbilden betroffen ist. Doch welche Versicherung ist zuständig?

Wer zahlt Sturmschäden am Haus

Viele Schäden entstehen direkt am Haus, zum Beispiel Dachziegel und Fensterscheiben. Dann übernimmt die Wohngebäudeversicherung. Darin beinhaltet sind auch Folgeschäden, zum Beispiel, wenn es durch das abgedeckte Dach geregnet hat, und das Wasser Schaden im Inneren verursachte. Allerdings ist dafür nachzuweisen, dass es Sturm gab. Bei den Versicherungen ist dies in der Regel ab Windstärke 8 der Fall, also bei mehr als 62 km/h. Gab es auch in der Nachbarschaft Schäden und der Wetterdienst hatte eine Sturmwarnung herausgegeben, langt das meist als Beweis. Ob die Bedingungen erfüllt sind bzw. waren, erfahren die Betroffenen beim Deutschen Wetterdienst oder lokalen Wetterstationen.

Als wirksamen Schutz für "drinnen und draußen" raten Experten zu einer Kombination aus Wohngebäude- und Hausratversicherung. Die Wohngebäudeversicherung schützt Sie als Gebäudeeigentümer vor finanziellen Verlusten. Die Wohngebäudeversicherung ersetzt unter anderem bei Sturmschäden die Reparaturkosten an der Bausubstanz des Hauses. Dazu gehören neben Fassaden, Fenster, Türen und Dach auch Anbauten, die fest mit dem Gebäude verbunden sind. Gartenhäuser, Carports, Garagen und sonstige Bauten können unter Umständen mitversichert werden. Die Hausratversicherung ist für die Schäden an jenen Sachen zuständig, die nicht fest mit dem Gebäude verbunden sind, zum Beispiel Einrichtungsgegenstände und Bücher. Mitversichert sind darüber hinaus unter anderem auch vom Mieter außen angebrachte Markisen und Satellitenschüsseln, je nach Gesellschaft.

Tornadoschäden an Kraftfahrzeugen

Außerdem werden bei einem solchen Ereignis wie am Dienstag in der Regel viele Autos beschädigt. Hier kann nur auf Entschädigung hoffen, wer eine KAKSO-Versicherung hat. Allerdings ist schon eine Teilkasko (Kfz-Teilkaskoversicherung) ausreichend. Vom PKW Schaden durch den Tornado ist gegebenenfalls noch die Selbstbeteiligung abzuziehen. Der psychische Schaden, durch den Tornado, kann für den Betroffenen sehr viel höher ausfallen, als ihn die Versicherung zahlt.

Tornado 2015 Bützow bei Rostock © Marco Kaschuba

Tornado 2015 © M.Kaschuba

Manche Dinge passieren, ohne dass Sie etwas dafür können. Gut, wenn Sie dann eine Teilkaskoversicherung haben, die für bestimmte Schäden an Ihrem eigenen Fahrzeug aufkommt. Die Teilkasko bietet Ihnen auch Versicherungsschutz gegen Sturm und Hagel (Tornados)

Auflistung Tornados Deutschland

Tornadoliste.de externer Link – Die Tornadoliste Deutschland listet Tornados und Tornadoverdachtsfälle auf, die bisher in Deutschland aufgetreten sind, dazu viele Links zu Berichten und Bildern im Netz und aus den Medien.

Kann man die Stärke eines Tornado messen?

Wikipedia: "Die Fujita-Skala wurde 1971 von Tetsuya Theodore Fujita entwickelt. Sie dient der Schadensklassifikation für Starkwinderscheinungen wie Tornados und Downbursts. Am 1. Februar 2007 wurde in den USA eine Weiterentwicklung der F-Skala, die sogenannte Enhanced Fujita Skala, eingeführt."

Vorsicht! Falsche Handwerker nach Tornados

Achtung falsche Dachdecker sind unterwegs in Bützow

falsche Dachdecker in Bützow

Doch kein Unglück ist so groß, dass es nicht umgehend von Betrügern genutzt würde. Falsche Handwerker die bei Geschädigten vorsprechen, um Vorkasse wegen der Materialkosten zu kassieren. Hier ist Vorsicht angebracht! Kein seriöser Handwerker verlangt nach einem solchen Ereigniss eine Vorkasse in BAR und auch ein Handwerker macht einen Kostenvoranschlag nur, wenn er von den Hauseigentümern bestellt wurde.

(VB) (SH) (Thomas Sävert)

Tornados

Unwetter: Tornado am 5. Mai 2015

DWD: "Am 5. Mai 2015 lag Deutschland im Einflussbereich des umfangreichen Tiefs ZORAN über den Britischen Inseln. Bei sommerlichen Temperaturen griffen um die Mittagszeit von den Niederlanden her Gewitter mit Sturmböen, teils auch Hagel, auf den Westen Norddeutschlands über, die sich mit der Kaltfront des Tiefs im weiteren Tagesverlauf ostwärts verlagerten." (Quelle: DWD externer Link)

Xynthia externer Link deckte nicht nur Dächer ab. Auch Gebäude und Einrichtungsgegenstände wurden durch herabstürzende Bäume oder Dachziegel beschädigt.


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