Sind Schutzbriefe der Versicherungen günstiger als der ADAC?

5. Feb 2014 | Familie & Freizeit

Nicht erst seit den aktuellen Berichten rund um den Branchenprimus ADAC gibt es eine Diskussion, womit die Autofahrer besser und günstiger versichert sind: beim Automobilclub oder über die Kfz-Versicherung, wenn diese einen Schutzbrief enthält.

schutzbriefvergleich © Fotolia.com

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Neue Untersuchungen haben das Ergebnis ans Licht gebracht: die Schutzbriefe sind meist günstiger als die Mitgliedschaft in den einschlägigen Automobilclubs. Vor allem Berufspendler sind auf die Fahrzeuge angewiesen, und vor allem darauf, dass diese immer und überall funktionieren. Zuverlässigkeit wird groß geschrieben, und damit man im Notfall auch schnelle Hilfe bekommt, sind viele der Betroffenen Mitglied in einem der großen Automobilclubs wie ADAC oder AvD. Die Pannenhilfe wird damit schnell und preiswert versprochen. Doch kann man das Ganze auch günstiger haben?

Die Schutzbriefe der Versicherungen

Oft enthalten die Schutzbriefe gleichwertige Leistungen oder man kann sich als Kunde noch zusätzliche Leistungen dazu vereinbaren. Doch unter dem Strich kann man sagen, dass diese Angebote bei vergleichbarer Leistung günstiger im Preis sind, als die Mitgliedschaft im Automobilklub. Die günstigsten Angebote von Versicherungen beginnen bei 6 Euro im Jahr, die man für den Schutzbrief Aufschlag auf die Versicherungspolice zahlt. Andere Anbieter schließen einen Grundschutz in der Prämie gleich mit ein. Die grundlegenden Leistungen, die beinhaltet sein sollten, sind die Pannen-und Unfallhilfe am Schadenort und auch das Ersatzfahrzeug, wenn das Eigene nicht mehr zur Weiterfahrt genutzt werden kann. Auch eine Übernachtung sollte beinhaltet sein.

Günstige Schutzbriefe-Angebote

Wie ein Vergleich ergeben hat, sind viele der bekannten Versicherungen für unter 10 Euro jährlich dabei, wenn es um den Schutzbrief für ein ohnehin bei ihnen versichertes Kfz geht. Doch man sollte genau hinschauen: denn die Schutzbriefe richten sich mitunter nach dem Alter des Autos oder zumindest die Prämie dafür. Das ist bei Automobilclubs nicht üblich. Doch auch wenn man für ein altes Auto einen Aufschlag bezahlt, landet man meist noch unter 20 Euro jährlich, wofür man die Mitgliedschaft bei ADAC und Co. noch lange nicht bekommt. Allerdings ist hier das Leistungsspektrum meist ausgeprägter. Der Kunde sollte unbedingt vergleichen, was er braucht und wie viel ihm dies wert ist.

Die Leistungen der Automobilclubs

Die Autoklubs haben weitreichende Leistungen im Gepäck. Doch Vorsicht: wer die Grundmitgliedschaft ohne Aufschläge zahlt, hat meist nur den Schutz im Inland und muss fürs Ausland draufzahlen. Bei vielen Schutzbriefen ist das Ausland mit eingeschlossen. Außerdem genau vergleichen sollte man bei den Leistungsgrenzen für Abschleppen oder Mietwagen, denn diese variieren stark. Bei vielen Schutzbriefen gilt eine Mindestentfernung vom Heimatort als vereinbart. Darauf sollte man sich nur einlassen, wenn man tatsächlich damit leben kann, dass der Abschleppwagen bis 50 Kilometer (Luftline) von zu Hause aus eigener Tasche bezahlt werden muss.

Vor-und Nachteile

Während die Versicherungen mit ihren Schutzbriefen über geringere Prämien punkten, warnen die Automobilclubs vor Vergleichen. Denn die 24-Stunden-Erreichbarkeit des ADAC und dessen großes Netz an Pannenhelfern sei bei Schutzbriefen oft nicht gegeben, und die Hilfe kann auf sich warten lassen. Unter dem Strich sollte sich jeder genau erkundigen, welche Mitgliedschaft für welchen Beitrag welche Leistungen erbringt. Eine Alternative bilden die Schutzbriefe aber auf alle Fälle, auch wenn sie viele Automobilklubmitglieder gar nicht kennen. Eine Nachfrage lohnt auf alle Fälle, vor allem für die Kunden, die ihr Kfz bereits dort versichert haben.

Auch Unterschiede zwischen Versicherungen

Grundsätzlich ist in den meisten Kfz-Schutzbriefen ein annähernd gleiches Angebot vorzufinden, doch es gibt auch einige „Gimmicks“. Unterschiede bestehen zum Beispiel in der Höhe erstatteter Rückreisekosten nach Reiseabbruch bei schwerer Krankheit, Tod oder einem erheblichen Vermögensschaden.

Auch nicht unterschätzen sollte man die Abweichungen der maximal übernommenen Taxikosten, die Leistung für die Rückfahrt vom und zum Schadensort und die erstattungsfähigen Kosten für einen Mietwagen. Die Unterbringungskosten bei Fahrzeugausfall pro Nacht und Person sind ein weiterer, nicht unerheblicher Leistungsunterschied.

Ein Kfz-Schutzbrief hilft in der Regel nicht, wenn ein Schaden innerhalb von 50 km Luftlinie vom ständigen Wohnsitz entfernt eintritt. Einige Tarife bieten jedoch auch hier keine Beschränkungen.

Die jeweiligen Kosten der verschiedenen Schutzbriefe sind schwer zu ermitteln und gegenüberzustellen, da sie meist Teil einer Mitgliedschaft sind oder Bestandteil der KFZ-Haftplicht bzw. des Autokaufvertrages. Kurzum: Der Vergleich lohnt sich – ein Blick in die Versicherungsbedingungen ist zum Finden des idealen Schutzbriefes durchaus sinnvoll.

(VB) (SH)


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