Lohnt sich die betriebliche Altersvorsorge?

11. Jan 2012 | Altersvorsorge

In einer aktuellen Umfrage ermittelte das deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA), dass die Deutschen mit einiger Sicherheit an Modellen der betrieblichen und privaten Altersvorsorge festhalten. Ob man sich allerdings für oder gegen eine betriebliche Altersvorsorge entscheidet, hängt dabei maßgeblich vom Arbeitgeber ab.

betriebliche-altersvorsorge © Fotolia.com

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So gaben 37 Prozent der Befragten an, über eine private Altersvorsorge zu verfügen, 11 Prozent über eine betriebliche Variante. Fast jeder Vierte verfügt sogar über beide Formen der Altersabsicherung. Mit dem Betrieb für das Alter vorsorgen – eine Entscheidung des Arbeitgebers? Ob man betrieblich vorsorgt, hängt dabei von der Haltung des Arbeitgebers ab: Unterstützt der Chef die betriebliche Variante, sind 52 Prozent der Erwerbstätigen zum Abschluss dieser Vorsorge bereit. Mangelt es es jedoch an solchen Maßnahmen des Arbeitgebers, entscheiden sich 38 Prozent gegen die betriebliche Altersvorsorge.

Ist die eigene Vorsorge ausreichend?

Die Umfrage zeigte auch, dass 16 Prozent der Erwerbstätigen, die weder privat noch betrieblich vorgesorgt haben, die Vorsorge für ihren Lebensabend als ausreichend empfinden. Doch wie prüft man dies am besten? An erster Stelle sollte zunächst der eigene "Kassensturz" stehen – Was man bereits für Altersvorsorgemaßnahmen getroffen hat und ob die Rente für den Lebensabend ausreichen wird. Der Wertverlust infolge der Inflation ist hierbei zu berücksichtigen. Erst dann wird klar, welche monatlichen Einkünfte nach heutigem Stand im Alter bereits zur Verfügung stehen. Durch die staatliche Rentenversicherung sind zumeist bereits Alterseinkünfte gesichert. Wie hoch diese ausfallen, kann man durch die jährliche Rentenauskunft der gesetzlichen Rentenversicherung oder auf Nachfrage seines Rentenversicherungsträgers erfahren.

Dazu rechnet man weiteres Vermögen wie Geldanlagen, Versicherungen, Immobilien, welches im Alter zur Verfügung stünde. Die Summe dessen sollte man mit den geschätzten Ausgaben abgleichen. Neben den allgemeinen Lebenshaltungskosten sind dies beispielsweise Kosten für das Auto, Versicherungsbeiträge, das Hobby und den Urlaub. Entsteht dann eine Versorgungslücke, ist es sinnvoll, über eine Zusatzvorsorge nachzudenken:

Checkliste zur betrieblichen Altersvorsorge

1. Information zur BAV
Sowohl der Arbeitgeber als auch der Betriebsrat können Auskunft darüber geben, ob es in der Firma bereits ein arbeitgeberfinanziertes Modell zur betrieblichen Altersvorsorge gibt. Im positiven Fall kann diese Betriebsrente dann gegebenenfalls über eigene Zusatzbeiträge mittels der "Entgeltumwandlung" aufgestockt werden.

2. Wie viel kann man selbst einbringen?
Der Staat fördert die Beiträge zur betrieblichen Vorsorge, in der Regel steuert auch der Arbeitgeber einen Anteil bei. Doch die Höhe der monatlichen Zusatzrente ist vor allem abhängig davon, wieviel man selbst zahlen kann. Deshalb sollte man abwägen ob es sinnvoll ist, auf die ein oder andere Ausgabe zugunsten der Altersabsicherung zu verzichten. Zudem kann es helfen, sich über das Ausmaß der Förderung durch Steuer- und Abgabefreiheit oder Riester-Zulagen zu informieren.

3. Die "Entgeltumwandlung" vereinbaren
Der Begriff "Entgeltumwandlung" meint nichts anderes, als einen Teil des eigenen Gehalts in eine betriebliche Altersvorsorge anzulegen. Dies muss selbstredend mit dem Arbeitgeber vereinbart werden. Hierbei ist es dem Arbeitgeber überlassen, einen Weg zur Durchführung der Vorsorge zu wählen. Hat er noch kein entsprechendes betriebliches Konzept über Pensionskasse oder Pensionsfonds, muss er seinem Angestellten mindestens eine Betriebsrente in Form einer Direktversicherung anbieten.

4. Veränderte Lebensumstände beachten
Unabhängig von privater oder betrieblicher Altersvorsorge muss man sich im Klaren sein, dass Einkommensänderungen Auswirkungen auf die mögliche Steuer- und Abgabefreiheit haben können, auch nach Vertragsabschluss! Wie konkret man sich für seinen Lebensabend absichert, ist eine persönliche Entscheidung. Diese Checkliste kann hilfreich sein, gut informiert eine notwendige individuelle Beratung wahrzunehmen – und gar ein Gespräch mit dem eigenen Arbeitgeber zu führen. (VB)


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