Ist eine Kinderinvaliditätsversicherung eine sinnvolle Police?

18. Jun 2012 | Familie & Freizeit

Viele Eltern schließen für ihre Kinder eine Unfallversicherung ab. Doch weitaus häufiger als Unfälle sind Krankheiten die Ursache für Behinderungen. Eine Invaliditätsversicherung für Kinder kann deshalb eine sinnvolle Ergänzung sein.

kinder-skateboard-roller © Fotolia.com

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Wohl keiner macht sich gern Gedanken darüber, was sein könnte, wenn das eigene Kind zu Schaden kommt. Doch Kinder leben gefährlich – Sie klettern auf Bäume, machen rasanten Tour mit dem Rad oder springen über einen Gartenzaun. Deshalb haben viele Eltern mit einer Unfallversicherung für ihr Kind vorgesorgt.

Doch häufiger noch als Unfälle sind Krankheiten Ursache für Schwerbehinderungen bei Kindern. Nur 0,45 Prozent aller schweren Beeinträchtigungen bei Minderjährigen resultieren aus einem Unfall – Doch eine Unfallversicherung zahlt nur dann, wenn tatsächlich auch ein Unfall für die Verletzung des Kindes verantwortlich ist. Deshalb lohnt es sich für Eltern, zusätzlich über den Abschluss einer Kinderinvaliditätsversicherung nachzudenken. Bei diesen Versicherungen erhält das Kind eine monatliche Rente von bis zu 1.000 Euro, sobald das Versorgungsamt eine Invalidität von 50 Prozent feststellt.

Verträge genau studieren!

Eines sollten Eltern jedoch tun, bevor sie für den Sohn oder die Tochter einen Invaliditätsschutz abschließen: Die Verträge genau studieren. Denn manche Versicherungen geizen nicht mit Ausschlüssen. So ist das erste Jahr des Kindes oft gar nicht oder nur eingeschränkt versicherbar. Auch schließen viele Anbieter Neurosen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen vom Schutz aus. Würde beispielsweise eine autistische Erkrankung beim Kind diagnostiziert, müsste die Versicherung nicht zahlen – Hier haben die Policen Lücken. Störungen der geistigen Entwicklung zählen zu den häufigsten Ursachen für eine Behinderung bei Kindern.

Deshalb sollte eine Invaliditätsversicherung nur abgeschlossen werden, wenn der Vertrag transparent ist und nicht zu viele Ausschlüsse beinhaltet. Zudem gilt die Faustregel: Je niedriger der geforderte Schweregrad der Behinderung ist, ab dem die Versicherung zahlt, desto besser für das Kind. Schon eine Invalidität von 30 bis 40 Prozent kann bei Kindern zu starken Einschränkungen führen.

Je früher, desto besser

Dass eine Kinderinvaliditätsversicherung eine sinnvolle Police sein kann, bestätigen auch Verbraucherverbände. Unter anderem empfiehlt die Stiftung Warentest einen solchen Schutz. Zwar besteht eine gewisse Grundabsicherung bei Invalidität bereits durch den Staat – Er greift Kindern in der Regel stärker unter die Arme als Erwachsenen. Eine Sprachtherapie oder eine Reit-Kur auf dem Bauernhof wird unter Umständen im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung erstattet. Aber in den letzten Jahren haben die Krankenkassen begonnen, Leistungen auch für Kinder aus ihrem Katalog zu streichen – Da ist es gut, privat vorgesorgt zu haben.

Wer für sein Kind eine solche Police abschließen will, sollte dies so früh wie möglich tun. Denn viele Anbieter weigern sich, bekannte Vorerkrankungen des Kindes zu versichern. Ist diese Vorerkrankung dann Ursache für die Invalidität, sind die Versicherungen von einer Leistungspflicht befreit. Hier kann ein Beratungsgespräch helfen, den richtigen Schutz zur passenden Zeit zu finden. (VB)


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