In der traditionell vom Obstanbau geprägten Region Oberhavel dominieren landwirtschaftliche Kleinbetriebe und mittelständige Beherbergungsunternehmen. Doch private Landwirte und andere Kleinunternehmer leiden unter der noch immer relativ schlecht entwickelten Infrastruktur der landschaftlich reizvollen Gegend in Berlins Norden.
Mit dem Konjunkturpaket der Bundesregierung ergeben sich für die Region Oberhavel, die bisher nicht zu den bevorzugten Gebieten für Neuansiedlungen gehörte, neue Chancen. Nach im Konjunkturpaket II festgehaltenen Plänen ist vorgesehen, bis 2014 für 75 Prozent der Haushalte DSL-Anschlüsse mit Übertragungsraten von mindestens 50 MBit pro Sekunde verfügbar zu machen. Bis 2018 soll das Hochgeschwindigkeitsinternet allen Haushalten zugänglich sein. In Oberhavel gab es bisher kaum eine Möglichkeit mit Highspeed im World Wide Web zu surfen. Doch jetzt soll das auch außerhalb des wirtschaftlichen Ballungsgebietes Berlin möglich werden. Seit Anfang 2008 haben die Unternehmen und Privathaushalte der ländlichen Regionen Brandenburgs die Gelegenheit, ihren Breitbandbedarf zu melden. Aus der Region Oberhavel gingen schon innerhalb der ersten vier Wochen 73 Bedarfsmeldungen ein. Viele Unternehmen in der Umgebung von Gransee haben deutschlandweite Geschäftsbeziehungen und wollen diese mithilfe solider Kommunikationsstrukturen ausbauen. In Gebieten, in denen die Anzahl der voraussichtlichen Nutzer das Legen von Glasfaserkabeln nicht rechtfertigt, wie im Raum Gransee, wird schon seit Monaten über eine Funklösung nachgedacht. Diese kann jetzt, im Rahmen des Konjunkturpaketes, realisiert werden. Schon ab 35 Nutzern ist eine Funklösung rentabel. Die dazu benötigte Antenne ist nahezu strahlungsfrei. Die Möglichkeit, in Oberhavel Breitbandverbindungen nutzen zu können, hilft den dortigen Unternehmen, sich wirkungsvoller zu präsentieren und Geschäftsbeziehungen effizienter zu pflegen.
Eine weitere konjunkturfördernde Maßnahme, von der die mittelständigen Unternehmen der Region Oberhavel profitieren werden, sind die beschlossenen steuerlichen Vergünstigungen.
Sie erleichtern es den hier ansässigen Kleinbetrieben, Arbeitsplätzen zu schaffen und zu erhalten. So profitieren die mittelständigen Unternehmen von der Senkung der Einkommenssteuer und der Einführung der Abzugsfähigkeit der Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung. Die Anhebung des Grundfreibetrags um 170 Euro auf 7.834 Euro ist, sowie die Senkung des Eingangssteuersatzes von 15 auf 14 Prozent sind besonders für Existenzgründer von Vorteil. Ab 2010 wird der Grundfreibetrag auf 8.004 Euro angehoben.
Auch die familienfreundlichen Neuerungen, die Bestandteil des Konjunkturpakets II sind, fördern die Entwicklung von Standortvorteilen für Unternehmen der Region Oberhavel. Dazu gehört die Zahlung eines einmaligen Kinderbonusses von 100 Euro an alle Kindergeldbezieher, die nicht mit den Bedarfsätzen der Empfänger von Lohnersatzleistungen verrechnet werden. Ein Teil der insgesamt drei Milliarden Euro, die zur Unterstützung finanzschwacher Kommunen bereitgestellt werden, kann in der Region Oberhavel der Erhaltung von Kindergärten und Schulen dienen. Desweiteren sollen weitere insgesamt 200 Millionen Euro für die Verbesserung der regionalen Infrastruktur zu Verfügung stehen. Sie könnten in Oberhavel unter anderem für den Straßenbau verwendet werden.
Von den Maßnahmen zur Stärkung der PKW-Nachfrage (der Abwrackpräme) profitieren bereits mehrere Oberhaveler Autohäuser. Bei Händlern in Birkenwerder und Hennigsdorf steigt die Nachfrage endlich wieder. Besonders Kleinwagen sind die Renner. Das kommt daher, dass für jedes mindestens neun Jahre alte Auto, das für mindestens ein Jahr auf den Fahrzeughalter zugelassen war und verschrottet wird, eine Umweltprämie von 2.500 Euro gezahlt wird, wenn man sich gleichzeitig einen umweltfreundlichen Neuwagen ab vier Euro kauft.
(Stand 01/2009)
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